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Anselm Bilgri

war dreißig Jahre Benediktinermönch, u.a. Wirtschaftsleiter und Prior von Kloster Andechs in Oberbayern, das er zu einem auch ökonomisch erfolgreichen spirituellen Zentrum mit weltweitem Ruf geformt hat. Auch nachdem er den Orden verlassen hatte, blieb Bilgri Priester. Darüber hinaus gründete er das Anselm Bilgri Zentrum für Unternehmenskultur. Seit 2008 ist Bilgri als Vortragender, Buchautor, Coach und Mediator selbstständig, Mitbegründer der Akademie der Muße (2013) und seit 2020 Initiator des Netzwerkes Anselm Bilgri & Partner.

Im Dezember 2020 trat er aus der römisch-katholischen Kirche aus und wechselte zu den Alt-Katholiken.
Anselm Bilgri ist Träger des Bundesverdienstkreuzes.

Seiner Vorträge hält er live vor Ort oder virtuell.

REFERENZEN


ANSELM BILGRI – Vortragsthemen, live oder virtuell

Themengebiet I
Ethik und Werte in Gesellschaft und Wirtschaft


Die Benediktsregel – ein Organisations- und Führungshandbuch für heute?
- Es geht um Loyalität, aktives Zuhören, dienen wollen (dem Unternehmen und den Menschen) und um die Fähigkeit jeden Einzelnen in seiner Individualität und mit seinen Fähigkeiten wahrzunehmen
-> Warum die Benediktsregel aktueller und zielführender denn je ist, erklärt Anselm Bilgri

Der Mensch im Mittelpunkt – ein erfolgversprechender Perspektivenwechsel
- die Technik soll dem Menschen dienen, nicht anders herum
- arbeiten, um zu leben – nicht leben, um zu arbeiten
- Arbeitsplätze und sozialer Frieden
-> Arbeitgeber müssen umdenken, denn die Generation Z tickt anders, sagt Anselm Bilgri

Werteorientiertes Leben und Wirtschaften – wie geht das?
- auf Nachhaltigkeit achten
- achtsamer Umgang mit Mensch und Ressourcen
- den Nächsten (und die Umwelt und die Natur) lieben wie sich selbst
-> Anselm Bilgri macht auf Fallen aufmerksam und gibt wertvolle Anregungen

Themengebiet II
Gelungenes Leben – Lebenskunst

„Angst essen Seele auf“ – Lehren aus der Pandemie

- Wie gehe ich mit Angst und Stress um?
- Angst als Schutzfunktion
- Irrationale Ängste: eine Portion Besorgnis tut es auch
-> Anselm Bilgri zeigt Strategien auf, wie wir schwierige Zeiten meistern

Herzensbildung – worauf es ankommt in einer ökonomisierten Welt
- Herzensbildung – was ist das denn?
- was Glücksstudien verraten
- soziale Kontakte oder Shopping und Selbstoptimierung
-> Worauf es wirklich ankommt im Leben, zeigt Anselm Bilgri auf

Vom Glück der Muße – Wege durch die Beschleunigung
- Innehalten: das reale Leben unterbrechen, um das mögliche zu erahnen
- was am Ende des Lebens zu bedauern wäre
- keine „Reparaturzeit“, sondern Besinnung auf das Wesentliche
-> Neue Wege wagen mit Anselm Bilgri

Themengebiet III
Philosophie, Spiritualität und Religion


alt-katholisch.de – Katholizismus in der modernen Welt
- Seitenblicke auf eine unbekannte Kirche
- „alt“ hört sich veraltet an, dabei ist es das genaue Gegenteil
- Unfehlbarkeit des Papstes, Frauen in Weihe-Ämtern, Sakramentsgemeinschaft, Eucharistie
-> Anselm Bilgri spricht über seine „neue“ katholische Kirche

Zum Wesentlichen vordringen – der Anwendernutzen des Christentums
- die 10 Gebote für ein friedvolles Miteinander
- Glauben ohne Kirche
- Orientierung in einer sich immer schneller wandelnden Welt
-> Anselm Bilgri erklärt, warum die Gedanken des Christentums gerade heute aktuell sind

Wege zum Glück – Lehren der Alten Meister für schwierige Zeiten
- Platon, Diogenes, Sokrates, Aristoteles, Epikur, Seneca, Epiktet … zeitlose Lehren
- Glücksstreben – uralte Sehnsucht der Menschen
- Vernunft, Willen, Begehren: die Balance muss stimmen
-> Anselm Bilgri zeigt, wie alte Weisheiten bei den Problemen von heute helfen können


Anselm Bilgri

Wandel als Grundprinzip menschlichen Lebens
Die sich immer weiter beschleunigenden Veränderungen in der globalisierten Welt führen bei vielen Menschen und Unternehmen zu Verunsicherung. Dennoch ist der Wandel Grundbestandteil des menschlichen Lebens Die Qualität unserer Zukunft wird davon abhängen, wie es uns gelingt, diesem Wandel zu begegnen. Dabei sind für uns die Chancen Zukunft zu gestalten, stärker betont als Ängste vor Veränderungen.
Unternehmen, welche die Talente Ihrer Mitarbeiter erkennen und fördern und Ihnen die Möglichkeit schaffen Ihren Sinn zu finden, werden sich auch in Zukunft erfolgreich auf dem Markt behaupten können. Die bewusste Entwicklung der eigenen Unternehmenskultur und die in ihr gelebten Werte stellen bereits heute einen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen dar. Die immateriellen Werte sind das Vehikel jeder Strategie. Wenn sich Führungskräfte darauf besinnen, investieren sie an der richtigen Stelle.

Finde das rechte Maß
Benediktinische Ordensregeln für Arbeit und Leben heute Die 1500 Jahre alte Ordensregel Benedikts von Nursia kann als Richtschnur für eine werteorientierte Unternehmensführung dienen.

Ora et labora, bete und arbeite – mit dieser Formel werden die Klosterregeln Benedikts von Nursia oft zusammengefasst. Was ist damit gemeint? Im Gegensatz zur Antike mit dem Ideal der Muße ist die Arbeit für Benedikt ein wesentlicher Bestandteil eines erfüllten und sinnvollen Lebens. Doch kann sich der Mensch auch in seiner Arbeit verfangen und verlieren. Das Beten steht dafür, Abstand vom täglichen Tun zu gewinnen, zur Ruhe zur kommen und sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu besinnen.
Das Gleichgewicht einer vita activa und einer vita contemplativa ist in der Moderne wichtiger denn je. Vieles verändert sich und so mancher kommt sich vor wie der berühmte Hamster im Rad. Wer Verantwortung übernimmt und vorne steht, gerät besonders leicht unter Druck. Um nicht in einen Strudel zu geraten und den Blick für das Wichtige und das Ganze zu wahren, benötigen Führungskräfte und Manager Kompetenzen, die über die fachliche und soziale Ebene hinausgehen. Wir sprechen von Werte- und Kulturkompetenz. Was hat es damit auf sich?
Wertekompetenz hat in der Tradition der philosophischen Ethik mit Güterabwägung und der Balance aus ideellen und materiellen Werten zu tun. Lebenskunst ist das Vermögen, mit sich und der Welt in Balance zu leben. Die Kunst der Unternehmensführung besteht darin, den Menschen als Ausgangspunkt und Zentrum aller betrieblichen Leistungen anzuerkennen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Entfaltung von Kreativität und Produktivität ermöglichen.

Die Moral, die im Sport die Einstellung und Motivation einer Mannschaft ausdrückt, ist die wichtigste Ressource für die Zielerreichung. Wenn sich eine Führungskraft bewusst ist, welche Werte im Unternehmen die Zusammenarbeit prägen und welche Tugenden noch zu wenig ausgebildet sind, dann ist das ein Schlüssel für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung.

Das lateinische Wort für Regel ist regula und heißt direkt übersetzt Senkblei oder Lot. Mit der regula können Mauern gerade und senkrecht gebaut werden. Die Klostermauer oder die Stadtmauer hat in früheren Zeiten Schutz gegeben. Das Bild der Mauer als Abgrenzung steht auch für eine eindeutige Selbstdefinition und Identität. Dies entspricht nach heutigem Verständnis einem Unternehmensleitbild oder den Alleinstellungsmerkmalen eines Unternehmens.

Je schneller sich die Welt dreht, je stärker die Zentrifugalkräfte wirken, je radikaler Veränderungen in überlieferte Formen eingreifen, umso bedeutender wird es, ein Unternehmen als Wertegemeinschaft zu sehen und es über eine gute innere Verfassung, sprich Unternehmenskultur zusammenzuhalten.

Werteorientierte Unternehmensführung
lässt sich sehr gut in Benedikts Ausdruck der Discretio, der Unterscheidungsgabe, zusammenfassen. Differenziert zu handeln, Menschen nicht über einen Kamm zu scheren, einer Situation gerecht zu werden, setzt im Bild der biblischen Geschichte vom König Salomo ein hörendes Herz voraus. Das hörende Herz versinnbildlicht ein ganzheitliches Vorgehen mit Verstand und Gefühl. Dies ist nur möglich, wenn ich mir selbst gewiss bin, wenn ich mich selbst kenne und mir meiner Werte bewusst bin. Mit Werten zu führen, fußt auf einem Ethos, in dem sich die persönliche Lebenshaltung und die Vorstellung einer guten Zusammenarbeit und einer erfolgreichen Unternehmensführung ausdrücken. Die Discretio baut auf  Wahrnehmungsfähigkeit. Was sind die besonderen Fähigkeiten eines Mitarbeiters, was macht seinen Charakter aus? Wie kann jeder Einzelne den besten Beitrag zum Gesamtergebnis liefern? Der Begriff der Person leitet sich vom lateinischen personare, Hindurchklingen, ab. In jedem Menschen kommen besondere Talente und Qualitäten zum Klingen. Nur Führungskräfte die bewusst unterscheiden, erkennen, wie sich Teammitglieder ergänzen und an welcher Stelle sich Konflikte bilden. Die Discretio ist auch ein Ausdruck für das rechte Maß. Wer ein Unternehmen oder eine Abteilung leitet, steht täglich vor einem Balanceakt. Die Unternehmensziele und die Strategie bestimmen das Handeln, andererseits dürfen die Mitarbeiter, die Kunden, die Lieferanten und das gesellschaftliche Umfeld nicht aus dem Auge geraten, sonst stimmt das Zusammenspiel nicht mehr. Dieses Gleichgewicht kann nicht halten, wer sich in Einzelheiten verstrickt, sondern setzt den Dialog mit den und das Vertrauen in die Mitarbeiter voraus. Das rechte Maß kann nicht mit der Brechstange hergestellt werden. Wer alles tierisch ernst nimmt, dem fehlt im entscheidenden Moment die Lockerheit, um in kniffligen Situationen den Überblick zu bewahren. In der Spiritualität der Benediktiner ist die Lebensfreude deshalb so wichtig. Humor ist ein sehr effektives Mittel der Problemlösung. Je komplizierter und vielgestaltiger die Welt wird, umso wichtiger ist es, dass jeder Einzelne immer wieder Abstand gewinnt und wie Benedikts Pförtner die Tür öffnet und „Bescheid zu empfangen und zu geben weiß“ (RB 66, 1).

Maschinen sind auswechselbar, Verfahren sind kopierbar, Instrumente können installiert werden. Der wesentliche Wettbewerbsvorteil wird in Zukunft die Unternehmenskultur sein.

Unternehmen, in denen sich jeder bewegt, finden leichter und schneller eine Lösung als Unternehmen, die von Widerständen und Grabenkämpfen durchzogen sind. Die immateriellen Werte sind das Vehikel jeder Strategie. Wenn sich Führungskräfte darauf besinnen, investieren sie an der richtigen Stelle.

Zu sich selbst finden. Impulse für Leben und Arbeiten in Balance in Zeiten schnellen Wandels
Zusammenfassung:
Der moderne Mensch hat sich aufgemacht, um immer höher und immer weiter zu kommen. Leider bleibt im Wettlauf um dieses und jenes nicht selten der Mensch selbst auf der Strecke. Wer ständig mit 200 Sachen fährt ohne anzuhalten, dem geht der Rhythmus verloren und der Blick für das Ganze. Andere machen zu, weil ihnen die Anforderungen zuviel werden oder weil sie keinen Sinn sehen. Die Folge sind eingefahrene Muster und eine ängstliche und ablehnende Haltung allem Neuen und Unbekannten gegenüber.

Wie kann ich zu einer optimistischen Haltung gegenüber Veränderungen gelangen ohne falschen Heilslehren zu verfallen? Wie komme ich zu einer Balance aus Arbeit und Muße, aus zielorientiertem Vorgehen und einem Offensein für etwas, das von außen und von anderen auf mich zukommt? Wie erreiche ich persönliche Zufriedenheit? Auf was können wir uns besinnen und wie können wir das tun?
Der entscheidende Punkt ist, bei sich selbst zu sein. Nur wenn wir nicht außer uns sind, sondern bei uns und ein Gespür für uns selbst entwickeln, werden wir fähig, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind und können uns der Welt neu zuwenden. Voraussetzung für Stabilität und Orientierung aber ist, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen und nicht abzuheben. Ziel der Selbstbesinnung ist es, den eigenen Humus zu erkennen und damit die eigenen Stärken und den eigenen Weg. Nicht zufällig gehören Humus und Humor demselben Wortstamm an. Lebensfreude ist das Ergebnis aus Selbsterkenntnis, Tatkraft und Gelassenheit. Tun und Lassen – das was die Benediktiner ora et labora nennen – sind gleich wichtig. Aus einem guten Selbststand, aus einer Umkehr heraus entsteht Achtsamkeit anderen gegenüber und die Kraft, sich für etwas einzusetzen und anderen zu dienen.
Wandel wird dann nicht passiv erlitten, sondern aktiv gestaltet und gelebt.

„Unternehmen in die Zukunft führen - mit Mut und Zuversicht“ Besonders in schwierigen Zeiten ist es wichtig, nicht den Mut zu verlieren. Wie schlimm es um die deutsche Wirtschaft steht, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. Richtig ist sicherlich, dass wir uns inmitten eines großen wirtschaftlichen Veränderungsprozesses befinden. Wir bekommen die Folgen des zunehmenden weltweiten Wettbewerbs zu spüren, der Druck sich immer schneller zu verändern nimmt zu. 
Der Mittelstand ist das Rückgrad der deutschen Wirtschaft. Hier werden die meisten Arbeitsplätze geschaffen, hier entsteht Innovation, Dynamik und Bewegung. Veränderung und Wandel sind ein fester Bestandteil des menschlichen Lebens, das sollten wir niemals vergessen. Unternehmen mussten sich schon immer schneller verändern als andere, dennoch hat in den letzten Jahren die Geschwindigkeit noch einmal deutlich zugenommen. Die See wird stürmischer, das Boot beginnt stärker zu wanken. Wie schaffen wir es, das Schiff trotzdem sicher an sein Ziel zu navigieren?

Der Mittelstand hat gute Voraussetzungen den anstehenden Wandel erfolgreich zu meistern. Sicherlich bedarf es politischer Anstrengungen, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu verbessern. Genauso wichtig ist aber der Mensch: Jede einzelne Person, jeder Mitarbeiter muss dazu beitragen, damit sich Unternehmen Veränderungen anpassen können und diese erfolgreich bewältigen.


 

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